Zu den besonderen Glücksmomenten in der Naturfotografie gehören für mich die Begegnungen mit großen frei lebenden Säugetieren wie beispielsweise dem Braunbären.
Um diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung fotografieren zu können, reiste ich einige Male nach Karelien an der finnisch-russischen Grenze. Die Grenze zwischen den beiden Ländern ist rund 1.300 Kilometer lang. Auf einer Breite von etwa 100 km gibt es ein „No-Man’s-Land“, das auf beiden Seiten der Grenze nicht besiedelt ist. Dieser Korridor gehört wohl zu den größten Naturreservaten Europas, obwohl es keinen offiziellen Schutzstatus gibt. In diesem Land zwischen Wildnis und Zivilisation, sowie zwischen Ost und West erlebte ich wirklich emotionale Momente. Es ist ein Land der Stille. Schon von weitem höre ich in meinem Versteck die Braunbärin mit ihren Jungen herannahen. Dass sie auf Fotoentfernung eine Pause einlegte und für mich posierten, war wie ein Geschenk des Himmels.
Dieser berührende Moment wirbt auf dem Magazin „Naturschutz heute“ des NABU für den Naturschutz. Wenn sich auf diese Weise die Kreise schließen, dann ist für mich der beste Zweck der Naturfotografie erfüllt.