In den Niederlanden werden meine Arbeiten durch die Bildagentur „Nature in Stock“ vertreten. Soeben ist ein längeres Interview im Blog der Agentur erschienen. Dieser Link für Sie dorthin.
Die Aufnahme der führenden Bärin entstand im Juli 2012 im finnischen Teil Kareliens, unmittelbar an der russischen Grenze. Die Bärin hatte ihre drei kleinen Jungen gegen 21:00 Uhr auf ein Moor geführt, um nach Nahrung zu suchen. Doch kurze Zeit später erblickte sie ein Männchen. Sie verhalten sich in der sommerlichen Paarungszeit gegenüber dem Nachwuchs sehr feindselig, wenn er nicht von ihnen abstammt. Die Jungbären sicherten ebenfalls und stellten sich dabei auf die Hinterbeine. Der Bärin zog es kurze Zeit später vor, die Jungtiere in den schützenden Wald zu führen.
Diese Situation ist so typisch für die Naturfotografie. Ein kurzer Moment der Interaktion bringt einerseits den besonderen Moment hervor. Andererseits wurden genau dadurch die Bären verscheucht und trauten sich erst weit nach Mitternacht in der Dunkelheit wieder hervor. Ich hatte in meinem Versteck genügend Zeit darüber zu philosophieren, was denn nun besser ist: Eine gelungene Chance am Anfang oder eine längere Zeit mit Bären auf Fotodistanz. An dem Abend war ich mir unsicher und dachte über all die möglichen Chancen nach, die sich in der Zeit von 21:00 Uhr bis zur Dunkelheit noch ereignen könnten. Es folgten Abende, an denen sich nichts Besonderes ergab und die Bären ständig in Reichweite waren. Darum mein Fazit heute: Der eine Moment zählt.