Die 7. Stapelfelder Fototage „Inspiration Natur 2018“ fanden vom 16.- 18.02.2018 in der Katholischen Akademie Stapelfeld statt. Hier ein Auszug aus dem Feedback der Presse:
Sie sucht die Momente
Sie sucht die Momente, in denen die Natur innehält. „Wenn ich mit der Kamera draußen bin, finde ich Frieden und Stille – auch tief in mir”, erzählt Wenche Dahle. Und davon erzählen ihre Fotos, in denen sie mit Motivschnitt und Licht, mit Mehrfachbelichtungen, Filtern und anderen technischen Finessen eher malt als dokumentiert. Adler im Flug, Landschaften unter Raureif oder auch prägnante Strukturen in Felsen oder Eis, immer mit dem gekonnten Spiel von Fokus und weicher Unschärfe: Faszinierende Werke, mit denen die Norwegerin die rund 250 Gäste der 7. Stapelfelder Fototage begeisterte.
Stapelfeld. Wenche Dahles Diashow war zweifellos eines der Highlights im Programm des dreitägigen Fotofestivals in der Katholischen Akademie Stapelfeld. In den Vorträgen der namhaften Naturfotografen gab es nicht nur schöne Fotos zu bestaunen. Die Referenten wussten auch viel Spannendes zu Projekten, Entstehungs-Situationen und Fotozielen zu erzählen. So berichtete der Wiener Christoph Kaula über die aufwändige Wiederansiedlung des in Österreich fast ausgestorbenen Habichtskauzes, für den die Forscher schon rund 400 Mülltonnen mit Loch und Spiegel als Nistkästen knapp 30 Meter hoch in die Bäume des Wienerwaldes gehängt haben. Dass Brandenburg zwischen monotonen Kieferforsten, Raps und unendlichen Folientunneln auf den Spargelfeldern auch jede Menge „Tafelsilber” für die Kamera zu bieten hat, bewies Sebastian Hennigs mit seinem Streifzug durch Oderbruch, Uckermark und Havelland. Vogel-Aufnahmen in nordischem Licht zeigte der Finne Markus Varesvuo, Niall Benvie gab Tipps für die konzeptionelle Fotografie, der Niederländer Michel Lucas stellte die moorige Schönheit des „Hohen Venn” an der deutsch-belgischen Grenze vor und Anika Börries unternahm mit den Zuschauern eine Reise durch ihre emsländische Heimat.
Wie man sich als Naturfotografen im Team zusammenrauft, berichteten Willi Rolfes und Sandra Bartocha am Beispiel ihrer Multivisionsshow über das Goldenstedter Moor. Die eigenen Fotos einem anderen anzuvertrauen und geduldig abzuwarten, was dieser mit Auswahl, Schnitt und Musik daraus macht: „Das ist bei unserem doch spürbaren Revierverhalten gar nicht so einfach”, schmunzelte Rolfes. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wurde in Stapelfeld mit viel Applaus belohnt. Gleiches gilt für die Fotoausstellung mit 40 großformatigen Baum-Bildern von Willi Rolfes, die am Freitagabend im Rahmen der Fototage eröffnet wurde und von Partner der Fototage CEWE aus Oldenburg in exzellenter Qualität auf Alu-Dibond produziert wurde. Die Aufnahmen zeigen als Sinnbilder für das menschliche Dasein verschiedenste Szenen in Lebenszyklen und Lebensräumen von Bäumen, als imposante Solitäre und im geselligen Ensemble des Waldes, in vollem Laub oder als abstrakt geformte Wurzelskulpturen – zu sehen bis Ende April.
Gabi Westerkamp
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